Tattoo FAQ
Häufig gestellte Fragen und Antworten (FAQ)
Da Fragen rund um das Tätowieren irgendwann jedem Tätowierer gestellt werden, können und wollen wir das Rad nicht neu erfinden. Daher geben wir hier auch Fragen und Antworten von renommierten Magazinen und Kollegen wieder, deren Seiten Ihr für weitere Infos über Links in der jeweiligen Fragen auch zu rate ziehen könnt.
Beratung ist ein wichtiger Bestandteil unserer Arbeit. Nicht jedes Motiv ist überall machbar oder sieht nicht an jeder Körperstelle gut aus. Motiv sowie Größe sollten immer dem Körperbau und der Körperstelle angepasst sein. Wir wollen niemand etwas ausreden, aber die jahrzehntelange Erfahrung zeigt, dass manch einer mit seiner eigenen Idee nicht ganz glücklich geworden ist. Oft müssen wir z.B. unseren Kunden zu größeren Motiven raten, da sie aus Angst vor den Schmerzen und der „Endgültigkeit“ zu kleine Motive wählen, und die oft später durch ein Coverup überdeckt werden sollen.
Wer sich Designs tätowieren lassen möchte, die von indigenen Völkern wie den Maori aus Neuseeland, den Iban von Borneo oder von Völkern aus Indien, von den Philippinen oder Samoa stammen, sollte sich vorher genau informieren.
Lest, was es an Literatur darüber gibt, sprecht auf Conventions mit Spezialisten aus den jeweiligen Kulturen. Manche Designs haben recht tiefgehende Bedeutungen, wie zum Beispiel spezifische Kopfjäger-Tattoos in Borneo oder auf den Marquesas.
Sie sind einem Geschlecht vorbehalten (wie die Kinntätowierung der Maori-Frauen) oder gar explizites Eigentum einer Familie oder eines Clans. Generell sind die Südseevölker eher empfindlich, was ihr geistiges Eigentum angeht, was mit ihrer Kolonialgeschichte zusammenhängt, während sich Iban oft ausgesprochen freuen, wenn Ausländer ihrer Motive tragen.
Quelle: taetowiermagazin.de
Auch Tätowierte dürfen natürlich Blut spenden. Der letzte Termin im Tattoo- oder Piercingstudio muss aber bei den meisten Blutspendediensten oder Instituten für Transfusionsmedizin mindestens vier bis fünf Monate zurückliegen.
Der Grund dafür ist, dass erst vier Monate nach einer möglichen Infektion mit beispielsweise HIV oder Hepatitis-Viren der sogenannte Antikörpernachweis durchgeführt werden kann. Ist das Ergebnis positiv, das heißt, es wurden Antikörper gefunden, wird die vorher anonymisierte Blutspende vernichtet.
Quelle: taetowiermagazin.de
Die Jahreszeit, in der alle ein Tattoo wollen, eignet sich dafür eigentlich am wenigsten:
Im Sommer, wenn man überall um sich rum Tätowierungen sieht und daher auch mal wieder Lust auf eine neue bekommt, schwitzt man, will in die Sonne und ins Freibad.
Alles nicht ideal für ein frisches Tattoo. Herbst, Winter und Frühjahr sind eher geeignet für neue Tattoo-Projekte, die dann bis zum Badeurlaub völlig abgeheilt sind.
Quelle: taetowiermagazin.de
Ja, haben sie. 😉
Tätowierte probieren gerne rum und daher bleibt ihr Sexleben länger frisch (Studie am Juniata College, 2000).
Weil Tattoos auch Nichttätowierte ermutigen, sexuell ein bisschen offener zu sein, passt dann alles zusammen (Studie der Université de Bretagne-Sud, 2013). (Mark Benecke)
Quelle: taetowiermagazin.de
Nein, denn Tattoos sind eine individuelle Angelegenheit, und der Preis ist nicht das alleinige Argument. Vielmehr geht es darum, dass der Kunde sich bei uns wohl fühlt und weis, dass er in unserem Studio gut aufgehoben ist. Um das herauszufinden, muss man schon einmal zu uns kommen, um sich einen Eindruck zu verschaffen. Tätowieren ist – auch – Vertrauenssache.
Motive versenden wir nicht, sonst hätten wir nichts anderes mehr zu tun. Jeder kann natürlich gerne seine eigenen Vorlagen und Entwürfe mitbringen.
Nein.
Schmerzmittel wie Aspirin scheiden aus demselben Grund aus wie Alkohol: Beides verdünnt das Blut, was das Tätowieren deutlich erschweren und das Endergebnis negativ beeinflussen kann.
Von illegalen Substanzen wie Haschisch, Kokain o. Ä. muss ebenfalls abgeraten werden; bewusstseinsverändernde Substanzen zu konsumieren, bevor man sich einer längeren schmerzhaften Prozedur unterzieht, ist keine gute Idee und kann auch nach hinten losgehen.
Wer ausgeruht, fit und möglichst entspannt zum Tätowiertermin geht, sollte keine allzu großen Probleme damit haben, diesen zu überstehen.
Quelle: taetowiermagazin.de
Allergische Reaktionen sind auf verschiedenste Stoffe möglich – auf Gräserpollen, auf Nüsse, Nickel, Waschmittel und leider, in seltenen Fällen, auch auf Tattoofarben.
Problematisch waren früher oft Gelb- und Rottöne, da darin häufig Spuren von Schwermetallen enthalten waren. Auch heute sind allergische Reaktionen auf Tattoofarben nicht völlig ausgeschlossen, aber wie Dr. med. Klaus Hoffmann vom Klinikum Bochum in der Juni-Ausgabe der Zeitschrift »Derma Forum – Zeitung für Dermatologie und Allergologie« betont, sind diese Fälle äußerst selten. Im Berufsalltag von Dermatologen spielen Allergien auf Tattoofarben – trotz der mittlerweile starken Verbreitung von Tattoos – kaum eine Rolle.
Quelle: taetowiermagazin.de
In sehr vielen Kulturen auf der ganzen Welt werden Tattoos nicht zur Zierde, sondern zur Behandlung von Leiden wie Rheuma, Schlaganfall, Zahnschmerzen oder Herzbeschwerden gestochen.
Die Tatsache, dass diese Art der Heilbehandlung bei Indianern in Nordamerika, Buschleuten in Südafrika, Stämmen in Sibirien oder verschiedensten Kulturen Südostasiens auf verblüffend ähnliche Art und Weise praktiziert wurde – und teilweise heute noch so praktiziert wird – lässt vermuten, dass sie tatsächlich funktioniert.
Auch bei der Gletschermumie Ötzi, die vor ca. 5.300 Jahren verstarb, fand man Tätowierungen, die mit großer Sicherheit zur Behandlung seiner Gelenkprobleme eingestochen worden waren.
Quelle: taetowiermagazin.de
Muttermale sollte man nicht übertätowieren. Diese können später nicht mehr sicher durch den Dermatologen beurteilt werden. Eine Veränderung kann somit schlichtweg nicht mehr erkannt werden und die Diagnose eines Hautkrebses kann sich somit erheblich verzögern.
Außerdem ist es auch weiterhin unklar, ob durch das Einbringen von Tattoofarbe in ein Muttermal dieses nicht so gereizt werden kann, dass es sich verändert. (Dr. med. Rebecca Körner)
Quelle: taetowiermagazin.de
Muss man wohl mit ja beantworten.
Wie wäre es sonst zu erklären, dass bei vielen Tattoofans nach dem »garantiert ersten und einzigen kleinen Tattoo« dann doch immer mehr Tätowierungen folgen?
Natürlich ist Tätowiert werden keine Droge im herkömmlichen Sinne, die die Psyche beeinflusst, bewusstseins- und wahrnehmungsverändernde Wirkung hat und eine zerstörerische Wirkung entfaltet.
Ein Erklärungsansatz ist, dass Tätowierte sich stärker mit ihrem Körper und seinem Aussehen auseinandersetzen und mittels Tattoos in der Lage sind, ihn nach ihren Wünschen und Vorstellungen zu gestalten.
Quelle: taetowiermagazin.de
Zu dieser Frage gibt es einen interessanten Artikel bei tattoo-spirit.de
Für das Entfernen einer Tätowierung scheinen zur Zeit nur zwei Möglichkeiten geeignet. Entweder man lässt sich das Tattoo herausschneiden oder durch einen Laser entfernen.
Inhalt:
- Tattoo-Entfernung allgemein
- Tattoo-Entfernung durch herausschneiden
- Tattoo-Entfernung durch Laser-Behandlung
- Tattoo-Entfernung durch Abschleifen der Haut
- Beitrag aus dem Tattoo-Fachmagazin Tattoo-Spirit Ausgabe 30
- Ein erfahrener Tätowierer empfahl Gabi einen renommierten Dermatologen!
- Viele Kunden wollen ihr altes Tattoo nur für ein neues aufhellen.
- Wie funktioniert eigentlich ein Laser und wie wird damit behandelt?
- Tut das eigentlich weh?
- Und was hat der Tätowierer eigentlich damit zu tun?
- Was kostet der Spaß?
- Ärzte-Adressen für Lasertherapien
Drei Dinge vorweg.
- Erstens: Tattoos werden im strafrechtlichen Sinne als Körperverletzung angesehen.
- Zweitens: Der Gesetzgeber hat keine Altersgrenze festgelegt, ab wann man sich tätowieren lassen darf.
- Drittens: Es kann neben straf- auch zivilrechtliche Konsequenzen haben.
Dass der Tätowierer formal eine Körperverletzung begeht, ist für ihn dann praktisch unerheblich, wenn der Kunde wirksam eingewilligt hat – dann nämlich entfällt die Strafbarkeit. Wirksam einwilligen können indes nicht nur Voll-, sondern auch Minderjährige, wenn sie die Folgen ihrer Entscheidung absehen können. Daraus folgt, dass der Tätowierer erkennen muss, ob der Minderjährige diese »geistige Reife« besitzt – und dass ein Richter das im Ernstfall ebenso sieht.
Für den Tätowierer ist das Tätowieren von Minderjährigen also auf alle Fälle ein Risiko. Selbst die Einwilligung der Eltern könnte womöglich nichtig sein, denn diese konnten nach Auffassung der Richter in einem Fall, der nichts mit Tattoos zu tun hatte, in eine medizinisch unnötige Körperverletzung zum Nachteil ihrer Kinder gar nicht wirksam einwilligen. Eine vom Kunden gegebene Einwilligung kann übrigens auch dann unwirksam werden, wenn der Tätowierer nicht fach- und kunstgerecht arbeitet – die Arbeit eines Pfuschers kann also strafbar sein.
Möglicher Ärger droht dem Tätowierer auch auf zivilrechtlicher Ebene: Etwa, wenn der Preis für das Tattoo die Summe übersteigt, die dem Jugendlichen zur freien Verfügung steht (Taschengeldparagraf). In diesem Fall bleibt das Geschäft zwischen dem Tätowierer und dem Jugendlichen schwebend unwirksam, bis die Eltern es bestätigen. Tun sie es nicht, sondern beschweren sich im Nachhinein, kann es für den Tätowierer heißen: Geld zurück.
Es sind also einige Unwägbarkeiten mit dem Thema »Tattoos unter 18 Jahre« verbunden. Ihnen gehen viele Tätowierer aus dem Weg, indem sie erst Volljährige tätowieren.
Quelle: taetowiermagazin.de
Ja. Schmerzen haben eine Warnfunktion und treten auf, wenn der Körper verletzt wird – also wenn die Tattoo-Nadeln in die Haut eindringen.
Wie intensiv der Schmerz empfunden wird, ist bei jedem Menschen unterschiedlich, nicht messbar und abhängig von vielen Faktoren. Aber bisher hat noch jeder sein Tattoo ohne traumatische Spätfolgen überlebt. Und je mehr man das Tattoo will, umso weniger dramatisch wird man die Schmerzen empfinden.
Wichtig ist auch die Tagesform (siehe Stichwort Vorbereitung). Körperstellen, an denen die Haut wenig Unterhautgewebe hat, wie beispielsweise an den Knien oder entlang der Wirbelsäule, werden von vielen Tätowierten als unangenehmer beschrieben als beispielsweise das Tätowiert werden auf dem Oberarm. Als schmerzempfindlichste Stellen gelten die Seiten entlang der Rippen sowie der Bereich über den Nieren.
Quelle: taetowiermagazin.de
Nein. Tattoos erhöhen nach aktuellen Untersuchungen das Hautkrebsrisiko nicht.
Im Januar 2014 trafen sich in an der Akademie für ärztliche Fortbildung Bochum mehr als 150 Dermatologen und professionelle Tätowierer aus verschiedenen Ländern, um den Stand der Wissenschaft zu erörtern.
Die Hautärztin Dr. Rebecca Körner entwarnt: Bei ihren Untersuchungen konnte sie keinen einzigen Fall erkennen, in dem Hautkrebs tatsächlich von einer Tätowierung herrührte. Es sei an der Zeit, mit alten Schauermärchen über angebliche Hautkrebsgefahren durch Tattoos aufzuräumen, meinte auch Prof. Dr. Klaus Hoffmann, leitender Hautarzt am Klinikum der Ruhr Universität Bochum, der die Fachärztetagung leitete.
Quelle: taetowiermagazin.de
Im Jahr 1876 veröffentlichte der italienische Arzt und Psychiater Cesare Lombroso sein Buch »L’uomo delinquente / Der Verbrecher«, in dem er beschrieb, an welchen körperlichen Merkmalen wie etwa Form der Nase, der Ohren oder der Stirn man Verbrecher erkennen könnte.
Untrügliche Kennzeichen für eine verbrecherische Persönlichkeit waren laut Lombroso auch Tätowierungen. Wenn ein Tätowierter während seines Lebens keinen Mord begangen hat, so lag das nach Lombrosos Ansicht einfach daran, dass er zu früh starb, bevor er die Möglichkeit zu einem Tötungsdelikt hatte. Auch wenn Lombrosos Werk bereits mehr als 100 Jahre zurückliegt, sind viele Fehlannahmen und Vorurteile daraus bis heute im kollektiven Gedächtnis der Gesellschaft eingebrannt.
Quelle: taetowiermagazin.de
Der englische Ausdruck »Tribal Tattoos« bezeichnet Stammestätowierungen, also Tattoos indigener Völker (tribe = Stamm, Volk).
In den 90er Jahren entdeckte die westliche Tattoo-Szene die oft ornamental-abstrakten Motive von Naturvölkern aus Borneo, den Philippinen, Polynesien oder Indien, die ihrer Herkunft entsprechend als Tribal Art, als »Stammeskunst« bezeichnet wurden.
Heute verwendet man den Begriff Tribal sowohl für ursprüngliche Motive indigener Völker wie auch daran angelehnte Fantasie-Ornamente.
s. auch: „Darf man sich Motive von indigenen Völkern tätowieren lassen?„
Quelle: taetowiermagazin.de
Eine der sinnlosesten, aber dennoch häufigsten Fragen, oft begleitet von dem Zusatz: »Ungefähr so groß«.
Ebenso gut könnte man fragen: Was kostet denn ein Auto? In Rot?
Natürlich ist der Preis für ein Tattoo auch von der Größe abhängig, doch das ist nur einer von vielen Faktoren. Denn auch Tattoos der gleichen Größe können unterschiedlich komplex sein und unterschiedlichen Zeitaufwand erfordern.
Weiterhin spielt die Arbeitsgeschwindigkeit des Tätowierers eine Rolle. Oft denken Kunden, der Preis für das Tattoo geteilt durch die Länge der Tattoo-Session entspräche dem Stundensatz eines Tätowierers, doch neben der reinen Tätowierzeit muss man berücksichtigen, dass auch Kundenberatung und Entwurf des Motivs sowie Vorbereitung und anschließende Säuberung des Arbeitsplatzes zur Arbeitszeit einer Tattoo-Session zählen. Davon müssen außerdem Materialkosten (Farben, Nadeln, Hygiene- und Pflegeprodukte usw.) sowie Kosten für Geräte wie Tattoo-Maschinen und Sterilisator und Ladenmiete abgezogen werden.
Letzten Endes sind Preise auch regional unterschiedlich; wer einen Shop in einem Münchner In-Viertel hat muss aufgrund des Preisniveaus unter Umständen in Relation mehr für ein Tattoo verlangen als jemand, der seinen Laden in Berlin-Neukölln betreibt.
Und schließlich gibt es auch noch die Tätowierer, die aufgrund ihrer Bekanntheit (die allerdings dann auch oft mit großem künstlerischen Können einhergeht) höhere Preise aufrufen können. Ob man da dann für die Qualität oder den Namen des Künstlers bezahlt, ist wohl Ansichtssache.
Quelle: taetowiermagazin.de
Da Tätowierer und Kunde über so etwas praktisch nie eine Vereinbarung treffen, muss man den Vertrag nach dem auslegen, was die Parteien vernünftigerweise vereinbart hätten (ergänzende Vertragsauslegung).
Das hieße in so einem Fall: Das Tattoo selbst (also die Farbe, die in die Haut eingebracht wird) geht (zwingend) durch Verbindung mit dem menschlichen Körper in das Eigentum des Kunden über.
Spannender ist, wem quasi das geistige Eigentum zusteht. Das sogenannte Urheberpersönlichkeitsrecht (also die Verbindung von geistiger Schöpfung und Schöpfer, §§ 12-14 UrhG)) verbleibt immer beim Tätowierer und kann auch nicht übertragen werden.
Daraus resultiert z. B. das Recht auf Namensnennung bei der Veröffentlichung der Tätowierung. Was die Nutzungsrechte angeht, so kann man davon ausgehen, dass der Tätowierer dem Kunden ein voll umfängliches, exklusives Nutzungsrecht überträgt, das grundsätzlich keinen Beschränkungen unterliegt. Es darf davon ausgegangen werden, dass dem Tätowierer selbst das Recht bleibt, Fotografien des Tattoos zu Werbezwecken zu verbreiten (aber das kann man auch anders sehen – hierüber könnte der Tätowierer mit dem Kunden eine Vereinbarung treffen).
Damit ist übrigens gleichzeitig verbunden, dass Kopien von Customarbeiten (#customtattoo) Urheberrechtsverletzungen darstellen. Was das Abfotografieren eines urheberrechtlich geschützten Werks angeht, wird man dieses tatsächlich für eine Vervielfältigung desselben halten müssen, die ohne Zustimmung des Kunden oder des Tätowierers zunächst mal nicht zulässig ist. Das gilt umso mehr für das Verbreiten des Fotos. Allerdings gibt es da erhebliche Einschränkungen des Schutzes (z. B. §§ 50, 52, 53, 57 UrhG), die z .B. für das Abfotografieren auf Conventions nicht unwichtig sind. Zum Problem der »Tattoo-Selfies«: http://www.rechtsanwalt.slamal.de/Entscheidungen.html. Was das (genehmigte) Foto selbst angeht: Die Urheberrechte für dieses liegen selbstverständlich zunächst beim Fotografen. (Urban Slamal)
Quelle: taetowiermagazin.de
Tattoos hatten und haben verschiedene Bedeutungen und Aufgaben.
In vielen Kulturen zeigten sie die Zugehörigkeit zu einem bestimmten Stamm an, gaben Auskunft über die Stellung des Tätowierten in der Stammeshierarchie oder verdeutlichten, welche besonderen Verdienste er bei Jagd oder Kämpfen errungen hatte. Solche Tattoos dienten auch dazu, sich an ganz besondere Ereignisse zu erinnern.
Bei Frauen zeigten Tattoos oft an, dass diese ins heiratsfähige Alter gekommen oder bereits verheiratet waren.
Viele Tattoos hatten auch magische Bedeutung, sollten dem Träger beispielsweise die Fähigkeiten von Tieren verleihen, die dieser als Tattoo trug oder sollten es ihm ermöglichen, nach dem Tod ins Totenreich zu gelangen.
Auch medizinische Tattoos gab es, diese wurden oft über Akupunkturpunkten angebracht und sollten beispielsweise gegen Rheuma und Arthrose wirken.
Natürlich gab es auch immer schon Tattoos als reine Dekoration; bei vielen indigenen Völkern gelten untätowierte Frauen als hässlich.
Zu Kriegs- und Krisenzeiten wurden Kinder oft tätowiert, um sie vor Verschleppung zu schützen.
Manchmal wurden Tattoos auch als Strafe benutzt: In Japan wurden im 17. Jahrhundert Verbrecher zwangsweise tätowiert, um sie aus der Gesellschaft auszuschließen.
Quelle: taetowiermagazin.de
Archäologische Funde und Hinweise aus Japan, Ägypten, Sibirien, den Alpen und Südamerika zeigen, dass Menschen sich zu jeder Zeit auf allen Kontinenten tätowiert haben.
Man geht heute davon aus, dass Tätowieren eine ähnlich universelle Errungenschaft der Menschheit ist wie die Erfindung des Rades, der Kleidung, das Benutzen von Werkzeugen oder das Nutzen von Feuer.
Das Tätowieren wurde also nicht in einer Region erfunden, von der aus es sich verbreitete, sondern wurde überall auf der Welt, ebenso wie andere kulturelle Errungenschaften wie Malen, Schnitzen oder Modellieren, unabhängig voneinander entdeckt und entwickelt.
Quelle: taetowiermagazin.de
s. auch Tattoo Geschichte
Zum Tätowieren sollte man in guter körperlicher Verfassung, ausgeschlafen und mit einem soliden, aber nicht zu schweren Frühstück im Bauch im Studio aufschlagen – und zwar nicht in Sonntagskleidung, weil das Textil durch Farbe, Vaseline, Blut und Wundwasser verschmutzt werden kann.
Ganz wichtig: Ausreichend Bargeld in der Tasche haben. Ein Getränk und ein Snack sind bei längeren Sitzungen ratsam. Weil stundenlanges Tätowiert werden den Körper ziemlich mitnehmen kann, ist u. U. ein Fahrer für den Heimweg hilfreich. Ganz klar: Alkohol am Vorabend sollte ebenso ein Tabu sein wie andere Rauschmittel. Werden Medikamente eingenommen oder liegen akute oder chronische Beschwerden vor, muss immer mit dem Tätowierer darüber gesprochen werden.
Ach ja: Bitte kreuzt frisch geduscht und gepflegt auf.
Quelle: taetowiermagazin.de
Ein Tattoo verheilt normalerweise innerhalb von 7-10 Tagen. In dieser Zeit muss die Tätowierung intensiv gepflegt werden.
s. auch Tattoo Behandlung
Die ersten Seeleute, die sich fern der Heimat tätowieren ließen, waren die Mitglieder der Crew von Captain James Cook, der Ende des 18. Jahrhunderts die Südsee erkundete und auf Tahiti auf die dortige Tattoo-Tradition stieß.
Auch Seeleute, die Ende des 19. Jahrhunderts nach Japan fuhren, brachten sich von dort Souvenir-Tattoos mit. Solche exotischen Tätowierungen waren somit ein Beleg für lange Seereisen. Bald stellten sich Tätowierer weltweit auf die steigende Nachfrage von Matrosen nach Andenken-Tattoos ein und Tattoo-Shops schossen in Hafenstädten wie Hongkong, Stockholm, Kapstadt, Hamburg oder New York wie Pilze aus dem Boden. Bei Landgang oder am Zahltag bildeten sich meist lange Schlangen vor den Studios, drinnen wurde dann oft im Fließbandsystem tätowiert: Ein Tätowierer stach nur die Outlines, der nächste die Schattierungen, der dritte die Farben.
Quelle: taetowiermagazin.de
Das Wort »Tattoo« leitet sich ab von dem tahitischen Begriff »Tatau«, der lautmalerisch das Geräusch beim Tätowieren mit den auf Tahiti gebräuchlichen Werkzeugen wiedergibt.
Der Entdecker James Cook importierte das Wort nach Europa, nachdem er es 1769 auf seiner Reise nach Tahiti dort aufgeschnappt hatte. Allerdings führte Cook nur den neuen Begriff ein; das Tätowieren als solches war bereits seit Jahrtausenden auch in Europa bekannt.
Auf Deutsch wurde aus »Tattoo« dann »Tätowierung«; weiterhin heißt es »tätowieren« oder auch »Tätowierer«, die Begriffe »tattoowieren« oder auch »Tattoowierer«, die immer wieder auftauchen, sind falsch.
Quelle: taetowiermagazin.de
Aufgepasst im Urlaub
In streng muslimischen Ländern wie Saudi-Arabien und sogar Dubai ist es vollkommen illegal zu tätowieren, und auch sich tätowieren zu lassen. Hier kann man auch als Ausländer wegen allzu großer Tattoo-Liebe im Gefängnis landen. Tattoos lediglich zu zeigen, ist am Strand in den Vereinigten Arabischen Emiraten kein Problem, so lange die Motive keinen Anstoß erregen. Das Pin-up auf dem Unterarm sollte man daher verdeckt tragen, christliche Motive sind in streng muslimischen Ländern ebenfalls manchmal nicht gerne gesehen.
Anderswo im Nahen Osten und in Nordafrika sollte man in gewissen Situationen und Gegenden lieber diskret sein, obwohl es rein rechtlich keine Probleme geben sollte: Wer in ländlichen Gegenden der Türkei oder fundamentalistischen Vierteln in Jordanien und Ägypten (oder auch Israel!) urlauben oder arbeiten sollte: Ärmel lieber runtergekrempelt lassen!
In Dänemark ist das Tätowieren von Händen, Hals und Gesicht gesetzlich verboten. Das gilt auch für ausländische Staatsbürger, die in Dänemark arbeiten, zum Beispiel auf der Convention in Kopenhagen.
Wenn man in den USA eine Tattoo Convention besucht, kann es – bei entsprechendem Aussehen – am Flughafen passieren, dass man bei der Einreise gefragt wird, ob man dort tätowieren wird. So sollen Einwanderer ohne Arbeitserlaubnis ausgesiebt werden.
In Südkorea darf man sich zwar tätowieren lassen; es aber ohne medizinische Lizenz nicht selbst tun. Problematisch kann das werden, wenn es zum Beispiel eine Razzia auf einer Tattoo Convention gibt. Nichtsdestotrotz sind viele Koreaner von der Hautkunst begeistert, und als Ausländer ist es kein Problem seine Tattoos zu zeigen.
Ein seltsamer Fall ist Japan. Auch wenn wir in Europa oft denken, dass es sich hier um ein wahres Mekka für Tätowierte handeln muss, sind Tattoos dort eher schlecht angesehen, denn sie werden meist mit der Zugehörigkeit zum organisierten Verbrechen assoziiert. Konkret heißt dies, dass tätowierte Urlauber oft weder öffentliche Badehäuser noch den Swimmingpool im Fünf-Sterne-Hotel in Tokio betreten dürfen. Man wird dann höflich, aber bestimmt gebeten, die Räumlichkeiten zu verlassen. Auch bei der Einreise wird bei Tätowierten oft genauer hingesehen was im Koffer ist. Aufgepasst: Streng verboten ist in Japan der Import von Tattoo-Equipment!
In Thailand war es 2011 im Gespräch, das Stechen von religiösen Tattoos komplett zu verbieten. Ein Komitee von Tätowierern (und der gesunde Menschenverstand) konnten dieses Gesetz zum Glück verhindern. Dennoch: Keinesfalls religiöse Tattoos, und speziell Buddha-Darstellungen, unterhalb der Gürtellinie oder gar auf den (als unrein erachteten) Füßen stechen lassen bzw. zeigen. Derartiges würde jeder Thai – oder andere Buddhist – als grobe Beleidigung ansehen.
In Sri Lanka sind buddhistische Tattoos auf Ausländern verboten. Eigentlich geht es darum, dass das Bild des Buddha nicht entehrt werden dürfe, aber erst im April 2014 wurde eine Ausländerin verhaftet, weil sie angeblich durch ihr Tattoo auf dem Oberarm den Buddhismus beleidigt hätte. In diesem Fall schien es sich eher um die Willkür eines übereifrigen Grenzbeamten gehandelt zu haben. Aber im Zweifel hat der in Uniform Recht. (Travelingmic)
Quelle: taetowiermagazin.de
Die Folie, die manche Tätowierer nach dem Stechen über das frische Tattoo spannen, dient dem akuten Schutz der Wunde. Das Plastik wird in der Regel nach wenigen Stunden entfernt und das Tattoo mit sauberem, lauwarmem Wasser vorsichtig abgewaschen. Zum Abtrocknen mit einem stets frischen, sauberen Handtuch tupfen, nicht reiben.
Von nun an erfordert die Heilung Luft. Beim hauchdünnen Eincremen mehrmals am Tag mit panthenolhaltiger Salbe sollte man nicht übertreiben: Zu viel Salbe weicht den Schorf auf. Stets nur so viel Salbe verwenden, dass die Fläche zwar leicht glänzt, aber nicht nass erscheint. Finger weg von Melkfett, Brandsalbe oder anderen Gebräuen.
Und niemals den Schorf abknibbeln!
Alternativ gibt es noch die Variante mit einem Folienverband aus Polyurethan, beispielsweise von Suprasorb. Die Folie ist eine wasserfeste und atmungsaktive Keimbarriere, sie fördert die Wundheilung in einem feuchten Wundmilieu ohne Schorfbildung. Die Folie wird vom Tätowierer nach dem Tätowierprozess auf das frische Tattoo aufgelegt und verbleibt dort in der Regel zwei Tage.
Danach ist üblicherweise die Exsudationsphase abgeschlossen, das Tattoo »suppt« nicht mehr. Nun muss die Folienmembran entfernt und das Tattoo mit Wasser und einer milden Seife sorgfältig von den eingedickten Exsudatrückständen befreit werden. Mit Papiertüchern abtrocknen und schauen, ob noch weitere Wundflüssigkeit austritt. Wenn nicht, wird das Tattoo ab diesem Zeitpunkt nur noch sparsam mit einer Wundheilungscreme versorgt, ansonsten empfiehlt sich der Weg zum Tätowierer, der einen neuen Verband anlegt.
Quelle: taetowiermagazin.de